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Burg Grünwald
(München-Grünwald)

Chronik:

1048 datiert die erste urkundliche Erwähnung der Burg. Damals war der Name von Burg und Dorf noch Dertifing.

Im 12. Jh. ist die Familie Zirke von Dertifing im Besitz der Burg. Sie sind Ministerialien der Grafen von Andechs.

1248 geht die Burg an die bayrischen Herzöge aus dem Hause Wittelsbach über. Die Burg dient hauptsächlich als Jagdschloß und ist Verwaltungssitz.

1282 wird hier der spätere deutsche König ( 1314 ) und Kaiser ( 1328 ) Ludwig der Bayer, als Sohn Herzog Ludwig II., dem Strengen von Oberbayern, geboren.

1486/87 wird die Burg grundlegenden saniert und den aktuellen Bedürfnissen angepasst.

1522 ist die Burg Schauplatz der Gründwalder Konferenz.

Ab 1600 werden Alterungsschäden kaum mehr repariert. Die Burg wird nach und nach baufällig.

Ab 1601 lagern in zwei Türmen große Pulverbestände.

1614 zieht Herzog Maximilian in Erwägung die Burg abbrechen zu lassen, um mit dem Steinmaterial seine Münchner Residenz zu bauen. Doch aufgrund der hohen Abbruchkosten verwirft er die Idee wieder.

Mitte des 17. Jh. ist durch die Isar der Südhang durch Unterspülung gefährdet und Teile der Burg drohen abzurutschen.

Daher müssen 1670 und 1694 die westliche und südliche Ringmauer, die Gebäude am südlichen Zwinger und an der westlichen Ecke, die Kapelle und das Hauptgebäude mit den fürstlichen Gemächern abgebrochen werden.

1693 errichtet man die einspringende Ringmauer, unter Verwendung der alten Innenmauer des Hauptgebäudes, um die Pulvervorräte zu schützen. Die Burg wird zu einem Gefängnis umstaffiert. Einige bekannte Größen dieser Zeit sitzen hier ein.

1724 und 1730 beklagt ein Pfleger wiederholt den schlechten Bauzustand der Burg

1796 plündern österreichische Truppen die Pulverbestände.

1798 wird das Gefängnis aufgehoben.

1799 übernimmt der Hofkriegsrat die Burg. Und läßt einige Umbauten vornehmen. U. a. erhält der große Turm 1800 einen Lastenaufzug für die Pulverfässer.

1857 verlagert man die Pulverbestände.

Ab 1872 steht die Burg leer.

1879 ersteigert der Münchner Bildhauer und anatomische Präparator Paul Zeiller die Burg für 10.600 Goldmark. Auflage ist den Charakter der Burg zu erhalten. Zeiller renoviert die Burg und läßt Fenster und Erker neu anbringen. Sein Sohn richtet ein anthropologisches Museum mit lebensgroßen Wachsfiguren ein.

1880 erfolgt der Umbau des alten Jäger- und Wachthauses zur Schlosswirtschaft, die

1911 durch Unachtsamkeit völlig ausbrennt.

1941 – 1943 wohnt auf der Burg der bekannt Komiker Karl Valentin. Hier dichtet er das bekannt Lied „Ja so woans die euden Rittersleid“.

1964 geht die Burg aus dem Besitz der Fam. Zeiller in andere Hände über, bis sie schließlich

1967 von einer Baugesellschaft erworben wird, die den Burgkomplex in Eigentumswohnungen umwandeln will. Dies stößt auf massiven Protest der Bevölkerung. Die Bemühungen der ehemaligen Eigentümerin Frau Eberl ( geb. Zeiller ) und der Vereinigung Freunde Grünwalds tragen wesentlich zur Rettung der Burg bei.

1977 erwirbt der bayrische Staat die Burg und läßt sie umfassend restaurieren. In die Burg kommt ein Zweigmuseum der prähistorischen Staatssammlung, welches 1979 und 183 in zwei Etappen geöffnet wird.