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Burg Mindelburg
(Mindelheim)

Chronik:

Schon in frühmittelalterlicher Zeit stand an Stelle der Burg eine römische Befestigungsanlage. Die Nagelflugsteine aus dem Fundamente des Palas lassen darauf schließen.

Die Burg entstand wohl um 1000. Gesichert Angaben gibt es allerdings nicht.

1176 wird erstmals ein Heinrich von Mindelburg urkundlich erwähnt.

1185 begegnet uns ein Fridericus de Mindelburch als Zeuge bei einer Rechtshandlung Herzog Friedrichs V. von Schwaben.

1363 verkauft Elspet von Aychheim, Witwe Schwiggers VI. von Mindelberg wohl infolge Verarmung an den Augsburger Domkustos Heinrich von Hochschlitz und dessen Neffen Walter von Hochschlitz, Domherrn zu Augsburg.

1365 veräußern die Hochschlitzer die Burg weiter an den Augsburger Bischof Markwart von Randeck. Als dieser das Patriarchat von Aquileja aufgetragen bekommt, beauftragt er Herzog Friedrich von Teck mit der Verwaltung der Burg. Als Markwart seine Besitzungen dann entgegen nehmen will, verweigert Herzog Fridrich auf Anstiftung der Hochsclitzer die Herausgabe. Darauf läßt Markwart Truppen vor die Mindelburg ziehen und belagert diese. Allerdings mit wenig Erfolg.

1369 wird die Belagerung aufgehoben, als Markwart von einem Pfeil tödlich getroffen wird. Heinrich von Hochschlitz sieht sich daraufhin als Herr über die Mindelburg und verkauft den Augsburger Anteil kurzerhand. Als Lehnsmann setzt er Herzog Friedrich I. von Teck ein. Die Teck blieben bis zu ihrem Aussterben im 15. Jh. im Besitz der Mindelburg.

1433 erwirbt Bero I. von Rechberg die Veste. Er stirbt 1462 und hinterlässt seinem Sohn Bero II. alle seine Habschaften. Doch Bero II. bringt Acht und Interdikt über sein Haus und muß die Erbschaft

1467 an seinen Schwager Ulrich von Frundsberg zu 60.000 Rheinischen Talern verkaufen. Ulrich ist Hauptmann des schwäbischen Bundes, zeugt 14 Kindern und stirbt 1501.

1501 – 1518 ist sein Sohn Adam Herr über das „Schloß Mündelheimb“. Auch er wird Hauptmann des schwäbischen Bundes

1518 übernimmt Georg von Frundsberg die Herrschaft von seinem Bruder. Er ist der berühmteste Sproß dieses Geschlechtes. Er wird zum obersten kaiserlicher Feldhauptmann ernannt und gilt als Vater der deutschen Landsknechte. Die starken Befestigungswerke und wohl auch schon der Klang des Namens Frundsberg“ halten Kriegsschrecken von der Mindelburg fern; selbst im Bauernkrieg bleibt sie unversehrt.

1528 stirbt Georg nahezu mittellos. Zuvor hatte er all sein Hab und Gut zur Rekrutierung von Söldner verwendet, die für den Kaiser in die Schlacht zogen. Als er auf dem Sterbebett liegend einen Bittbrief an Kaiser Ferdinand schreibt, bleibt dieser unbeantwortet. Das war dann der Lohn für treue Dienste. Sein Sohn Kaspar teilt die Würde seines Vaters und wird ebenfalls Feldhauptmann im Kaiserlichen Heer.

1586 stirbt dessen Sohn Georg II. kinderlos und damit auch das Geschlecht aus. Nach Georgs Tod erhebt sich zwischen den Herrn von Fugger (als Gemahl einer Nichte Georg II.) und Maxlrain (als Vetter) um das Erbe ein häßlicher Streit, der bis vor das kaiserliche Gericht getragen wird.

1587 werden daher Hans von Fugger und Wolf Veit vom Maxlrain zu gleichen Teilen Herren über die Burg.

1599 stirbt Hans. Sohn Christoph ist sein Erbe

1614 tritt Wolf Veit Maxlrain seine Rechte an Herzog Maximilian von Bayern ab. Doch Fugger will das nicht akzeptieren.

1616 zieht der Bayer mit einem Heer vor die Burg und erzwingt sich mit Waffegewalt Einlaß. Christoph von Fugger bleibt nichts anderes übrig, als sich mit Geld, Kleinodien und Gerätschaften aus der Burg abfinden zu lassen.

1632, 1634 und 1646 besetzen Schweden die Burg und verwüsten sie.

1650 - 1670 wird die Burg wieder instand gesetzt.

1706 erhält John Churchill, Herzog von Marlborough, englischer Feldherr im spanischen Erbfolgekrieg, durch Kaiser Josef I. Schloß und Herrschaft als Fürstentum mit dem erblichen Titel eines Fürsten von Mindelheim, verliert aber im Frieden zu Rastatt

1714 das Fürstentum wieder an das Kurhaus Bayern - den Fürstentitel behält er jedoch.

1806 wird Kurfürst Maximilian Josef IV. König von Bayern. Mindelheim hört auf eigene Herrschaft zu sein und bleibt bei der Krone Bayerns.

1878 erwirbt der aus Mindelheim stammende Architekt Ludwig Schramm die Mindelburg und gestaltet sie durch Ein- und Umbauten aus.

1903 streben Schramm und seine Frau. In der Folge hat das Schloß vielerlei Herren ( v. Brauchtisch, Konstein, Schwarzwälder, Jansen, Bergmann), von denen es aber keiner für längere Zeit inne ha.

1927 wird in einem Teil der Burg das Heimatmuseum errichtet,

1933/34 zieht die Reichsbauernführerschule in die historischen Räume ein.

Während und nach dem 2. Weltkrieg findet die Mindelburg Verwendung als Versehrtenlazarett.

1949 löst man das Lazarett auf. Der Verleger Werner Sachon erwirbt das Schloß, läßt es umfangreich renovieren und zeiht mit seinem Verlag dort ein.