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Burgruine Wolfstein
(Neumarkt i.d. Oberpfalz)

Chronik:

Um 1120 soll bereits eine Burg unter einem gewissen Ulrich von Wolfstein bestanden haben. Sicher ist dies aber nicht. Möglicherweise handelte es sich um eine Fliehburg aus Holz, denn Überreste, die eine Existenz belegen könnten, gibt es keine.

Dagegen ist 1283 belegt, daß sich ein Gottfried II. von Sulzbürg erstmals nach der Burg von Wolfstein nennt. Sein Vater Gottfried I. hatte durch 2-malige geschickte Heirat in den Hochadel aus den einstigen Ministerialen ein einflussreiches Adelsgeschlecht gemacht. Er könnte es auch gewesen sein, der die Burg aus Stein erbauen ließ. Der Bergfried stammt aus dieser Zeit.

Im 13. und 14. Jh. bauen die Wolfsteiner durch Kauf und Heirat Ihre Herrschaft weiter aus. Sie kollidieren bei Ihre Expansion aber mit den Wittelsbacher Herzögen, die ebenfalls versuchen Ihren Gebietsanspruch zu vergrößern.

1347 wird ein Rüdiger Rinthul als Richter auf der Burg genannt.

1349 erwirken sie von Kaiser Karl IV. das Privileg um Ihre Burg eine Stadt gründen zu dürfen, was aber nie in die Tat umgesetzt wurde. Stattdessen kommt es zur Stadtgründung Neumarkt zu Fuße der Burg durch die Wittelsbacher.

Ab Mitte des 14. Jh. kommt es zu einer Aufteilung der angewachsenen Wolfsteinischen Güter. Es entstehen die Linien Wolstein-Allersberg und Sulzbürg-Pyrbaum. Nach Art einer Erbengemeinschaft ist die Burg unter mehreren Familienmitgliedern aufgeteilt. Kurz darauf erwirbt Gottfried II. von Sulzbürg und Wolfstein die Burg ganz.

1354 lasten Schulden auf der Burg.

1359 erhalten die Brüder Gottried IV: und Albrecht von Wolfstein, nach Erbstreitigkeiten, das alleinige Besitzrecht.

1364 kommt es zu einer erneuten Teilung. Die Burg gehört nun Gottfried IV., später seinen Söhnen.

Sohn Leopold verpfändet seinen Anteil an den Nürnberger Kaufmann Fritz Lemlein.

1383 spricht das kaiserliche Landgericht den Leopolds Anteil Fritz Lemlein zu. Stephan von Wolfstein zu Sulzbürg löst die Burg bei Fritz Lemlein aus und bringt sie so ganz an sich.

1403 gelingt den Wolfsteiner gegen den Willen der bayrischen Herzöge der Rückkauf Ihres einstmaligen Stammsitzes Niedersulzbürg.

1414 wird den Wolfsteinern durch Pfalzgraf Johann die Hochgerichtsbarkeit verliehen.

1433 führt Friedrich von Wolfstein die Truppen des Pfalzgrafen Johann zum Sieg gegen die Hussiten.

1434 erteilt Kaiser Sigismund den Wolfsteiner das Privileg, die gleichen Rechte zu haben wie die Stadt Neumarkt und ihre Bürger.

1445 erhalten die Wolfsteiner von Pfalzgraf Christoph die Hals- und Hochgerichtsbarkeit über die Dörfer Laaber und Anzenhofen. Der Machteinfluß der Wittelsbacher Pfalzgrafen rückt immer näher.

Die Besitzrechte des Familienzweiges Sulzbürg-Pyrbaum führen zu Erbstreitigkeiten, die Friedrich von Wolfstein 1449 durch Zahlung einer Abfindung endgültig bereinigt.

1460 ist Hans von Wolfstein Hofmeister des Pfalzgrafen Otto II. Nun trägt er seinen Anteil an der Burg aber dem Königshaus Böhmen auf zu Lehen auf, um sich den Schutz der Krone gegen die immer stärker werdende Einflussnahme Ottos zu sichern.

1462 stirbt Hans von Wolfstein sehr früh und ohne einen männlichen Nachkommen zu hinterlassen. Somit kommt die Burg als erledigtes Lehen an den böhmischen König, der sie an Appel Vitzthum von Neuenschönberg weiter reicht.

1464 räumen die aus einer Seitenlinie stammenden Brüder Christoph, Wolfhart und Georg von Wolfstein Pfalzgraf Otto das ewige Öffnungsrecht an der Burg ein und missachten dabei
die böhmischen Besitzansprüche.

1465 kauft Pfalzgraf Otto II. zu Neumarkt die Burg von Appel Vitzthum, für den die Burg zu weit abgelegen von seiner eigenen Herrschaft liegt. Sie wird zum pfalzgräflichen Pflegeamtsitz.

1466 erwirbt Otto von den 3 Brüdern auch die letzten Rechte an der Burgherrschaft.

Vor Mitte des 16. Jhs. Löst man das Amt auf und verlegt es nach Neumarkt. Die Burg verliert ihre Bedeutung, der bauliche Zustand verschlechtert sich zusehends.

1546 setzt ein Blitzschlag den Bergfried in Flammen.

1583 wird die Burgkapelle geräumt.

1607 wird die Burg als „in grundt eingegangen“ bezeichnet.

1614 wird eine geplante Renovierung nicht umgesetzt, da es zu einem Zwischenfall kommt, bei dem 4 Bauarbeiter sterben. Man überlässt die Anlage dem Verfall.

1786 geht die Ruine in den Besitz des Freistaats Bayern über, dem sie noch heute gehört.

1952/53 werden die verbliebenen Mauerbestände gesichert.

1985 wird der Verein „Wolfsteinfreunde Neumarkt e.V.“ gegründet, der sich seither um Erhalt und Pflege der Anlage kümmert.