allgemeine Infos · Geschichte · Bilder · Grundriss · 

     Home

     Burgen
     Burgentouren

     Burgenentstehung

     Erklärungen

     Burgenlinks
     Servicelinks
    
Literatur und Quellen

     News

     Kontakt



© 2002 by Burgenreich.de


Festungsruine Hohenurach
(Bad Urach)

Chronik:

Zwischen 1030 und 1050 erbauen die aus dem Raum Würzburg stammenden Grafen von Urach hoch oben auf dem Berg ihre Stammburg. Sie sind Verwandte der Grafen von Achalm, waren zuvor durch Heirat eine Zeitlang Besitzer des Erbes der Zähringer und sind auch Urahnen der Linie von Fürstenberg.

1235 wird die Veste im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung zwischen dem Stauferkaiser Friedrich II. und seinem Sohn König Heinrich VII. erstmals urkundlich erwähnt.

1254 kommt die Burg nach Graf Berthold von Urachs Tod im Erbgang an das Haus Württemberg und Fürstenberg.

1264 kommt die Burg ganz in württembergischen Besitz.

1428 baut Graf Ludwig I. von Württemberg die Burg weiter aus.

1450 stirbt er auf seiner Burg an der Pest.

1490 läßt Graf Eberhard V. im Bart seinen geisteskranken Vetter Graf Heinrich von Mömpelgard auf Hohenurach festsetzen.

1498 wird Georg, heutiger Stammvater des Hauses Württemberg, auf Burg Hohenurach geboren.

1514 überschlagen sich die Ereignisse. Ulrich von Württemberg, dessen Ehe zu seiner Frau Sabina von Bayern schon von Anfang an unter einem schlechten Stern stand, fängt ein Verhältnis mit der Frau seines Stallmeisters, Hans von Hutten, an. Die Lage spitzt sich zu, als Ulrich Hans sein Verhältnis gesteht und um "Duldung" bittet. Hans lehnt dies ab und veröffentlich das ihm Anvertraute am Hof Ulrichs. Ulrich ist gekränkt und beleidigt. Auf einem Jagdausflug ermordet er Hans. Ein verwandter von Hans, der streitbarer und bekannte Humanist Ulrich von Hutten brandmarkt die Tat Ulrichs in Flugschriften und ruft Kaiser Maximilian als Richter an. Ulrichs Frau Sabina ist ihre Mannes überdrüssig und flieht außer Landes. Ihre Brüder, die Herzöge von Bayern, werden dadurch zu Ulrichs erbitterten Feinden.

1516 fällt Ulrich in die Reichsacht Kaiser Maximilians. Ulrich erwidert diese durch Verfolgungsprozesse, u.a. auch gegen Ursulas Vater Thumb von Neuburg, den er von Kindesbeinen an kennt.

1519 stirbt Heinrich von Mömpelgard auf der Burg. Als Ulrich kurz darauf die Stadt Reutlingen überfällt, ist das Maß voll. Der Schwäbische Bund vertreibt ihn aus seinem Land. Burg und Herrschaft kommen an das Haus Österreich.

1520 zieht sich Ulrich nach Mömpelgard zurück und führt dort 1524 die Reformation ein.

1526 - 1534 lebt er bei seinem Freund Philipp von Hessen in Marburg.

1534 zieht Ulrich unterstützt durch Philipps Truppen bei Lauffen gegen die Österreicher und schlägt sie bei Lauffen. Kurz darauf steht er vor seiner Burg Hohenurach und nimmt sie nach langen Beschuß ein. 

1540 – 1556 läßt Ulrich gemeinsam mit seinem Sohn Christoph Hohenneuffen, Hohenasperg, Hohentübingen und Hohenurach zu mächtigen Landesfestung ausbauen. In der Folge dient Hohenurach u.a. als Staatsgefängnis.

1635 nehmen kaiserliche Truppen, im Verlauf des 30-jährigen Krieges, die Festung ein. Sie hat bis dahin schon reichlich Schaden genommen.

1663 setzt man die Festung wieder instand.

1767 läßt Herzog Carl Eugen Teile der Festung zur Wiederverwendung beim Bau des Jagschlosses Grafeneck abbrechen. Danach wird die Festung dem Verfall Preis gegeben.

1893 wird bei einem Brand der Ostflügel zerstört.

Heute ist die Ruine im Besitz der Stadt Bad Urach, die sich aber kaum um den Erhalt dieses außerordentlich wichtigen Kulturdenkmals bemüht.